Ein wenig Geschichte des Eißendorfer Schützenvereins
Im Jahre 1878 wurde in Sahling's Gasthaus der "Club Freundschaft" gegründet. Gründer dieser kleinen Vereinigung, die vorerst nur der Veranstaltung von Festlichkeiten diente, waren: Chr. Moje, P. Sahling, H. Peter, Fr. Böttcher, H. Böttcher, G. Uhde, L. Peper, H. Sülter und W. Böttcher. Viel Lebenskraft hatte dieser Club anfangs nicht. Die Mitglieder- zahl sank, aber neue Namen tauchten auf, die dem Verein neuen Auftrieb gaben: Fr. Martens, W. Martens, Fr. EckeImann, Fr. Worthmann, W. Busch, H. Meusling und W. Wendt. Man musizierte zusammen und spielte auch als "Kameruner Kapelle" öffentlich zum Tanz. Die große Wende im "Club Freundschaft" trat ein, als man im Jahre 1888 beschloss, ein Vogelschießen ab zu halten. Erster Schützenkönig wurde Ernst Albers. Eine Nachbildung seines Königsordens wird heute noch dem Gewinner der "Ernst-Albers-Scheibe" verliehen. Als Königspreis erhielt Ernst Albers einen Glashafen mit zwei Goldfischen. Die folgenden Jahre brachten eine gute Entwicklung des Vereins und das Vogelschießen erfreute sich mehr und mehr der Beteiligung der gesamten Bevölkerung des Dorfes. Als erste einheitliche Tracht, trugen die Schützen "Kamerunerhüte", breitrandige Strohhüte, die einseitig hochgeklappt waren. 1898 wurden die ersten Joppen angeschafft und der grüne Rock wurde nun zum Wahrzeichen des Vogelschießens, des einen großen Festes, das alle Einwohner vereinigte. 1898 schloss sich dann auch die Liedertafel "Eintracht" an den "Club Freundschaft" an. Aber dieser Zusammenschluss dauerte nicht lange. Die Schützen waren keine eifrigen Sänger.
In den 90er Jahren gründete sich ein zweiter Verein mit gleichen Bestrebungen. "Buren und Engländer" nannte man die Konkurrenten im Volksmunde. Im Jahr 1908 vereinigten sich beide Clubs und nannten sich nun "Eißendorfer Schützenverein von 1878 (Vormals Club Freundschaft). Wilhelm Wendt wurde Vorsitzender und leitete den Verein über lange Jahre. Unter seiner Leitung setzte eine starke Entwicklung des Vereins ein. Die Mitgliederzahl stieg ständig. Ein Trommler- und Pfeiferkorps wurde gegründet.
Vereinslokal und Festplatz hatten in den ersten Jahren viel gewechselt. Begonnen hatte man auf dem Grundstück von Peter Sahling. Von einer 5 m hohen Stange wurde aus einer Entfernung von etwa 10 Metern der Vogel herunter geschossen. Für weitere Feste wechselte man das Lokal: Die "Goldene Wiege" sah die Eißendorfer bei sich als Gäste, die "Flora" wurde für kurze Zeit der Ort des Vogelschießens. 1902 zog der Verein zu "Bargerbuur" H. Wolkenhauer auf die "Eichenhöhe".
Der erste Schießstand, der auf diesem Grundstück in Selbsthilfe gebaut wurde, war 25 m lang. 1911 wurde er auf 50 m verlängert. 1922 erbaute der Verein mit eigenen Kräften den 100m Stand.
Inzwischen hatte aber der 1. Weltkrieg eine Zwangspause in die Entwicklung gebracht. Von den jungen eingezogenen Mitgliedern starben: Georg Ahlborn, Johannes Böttcher, August Fällmer, Ferdinand Koch, Julius Kotteck, Thomas Kotteck, Friedrich Rabeier, Jonni Renk, Friedrich Scheuch und Karl Wienecke. Ihre Namen finden wir auf einer kunstvoll geschnitzten Ehrentafel im Schützenhaus. Auch der große Gedenkstein auf der Eichenhöhe ermahnt zum ehrenden Gedenken.
Nach dem Kriege erwachte der Verein sofort zu neuem Leben. Der Gedanke des Schießsports wurde in den Vordergrund der Vereinstätigkeit gerückt. Gefördert wurde er durch die Gründung des "Schützenbundes Harburg und Umgegend", an dessen Leitung sich die Schützenbrüder Fr. Behrmann und A. Hildebrandt sofort betätigten. Die Freude am Schießsport brachte manche silberne und goldene Medaille. Diese und goldene Nadeln des Schützenbundes wurden als Schmuck an den grünen Röcken getragen. Das Fahnenband mit dem stolzen Titel "Bundesmeister" zierte als stolze Trophäe die alte Fahne.
In dieser Zeit führte unser viel zu früh verstorbener Friedrich Behrmann den Verein. Neben der Pflege des Sportes wurde das Vogelschießen mit besonderer Liebe ausgestattet. In seinem großen Rahmen wurde es ein wirkliches Volksfest. Dann griffen die Organe der NSDAP in unser Vereinsleben ein. Die "Gleichschaltung" sollte durchgeführt werden. Unser Vorsitzender musste sein Amt niederlegen. Es wäde ein neuer Vorsitzender von der NSDAP präsentiert. Der Verein jedoch, wollte sich nichts aufzwängen lassen und wählte Ferdinand Moje zu seinem Vorsitzenden, der dann auch sein Amt treulich führte, bis Fr. Behrmann wieder sein Amt übernehmen durfte.
Es kam der 2. Weltkrieg. Wieder wurde die Vereinsarbeit stillgelegt. Wieder zogen die Kameraden ins Feld. Den Daheimgebliebenen blieb nichts als die Fürsorge. Es bildete sich ein "Packkommando" und in jedem Monat ging an jeden Schützenbruder, der eingezogen war, ein liebevoll zusammengestelltes Päckchen mit einem langen Brief ab.
Die Front und der Bombenkrieg forderten wieder schmerzliche Opfer. Es fielen an der Front: Felix Lucchesi, Peter Sahling, Robert Schoneck, Karl Schmidt, Ernst Neumann. Opfer des Bombenkrieges wurden: Wilhelm Busse, Wilhelm Hoppe, Heinrich Maack und Heinrich Traupe.
Daneben verloren wir bei der Zerstörung der "Eichenhöhe" unser altes Banner vom "Club Freundschaft" aus dem Jahre 1885 und die Fahne von 1899. Die 1928 beim 50-jährigen Jubiläum geweihte Fahne ist erhalten geblieben. Das Ende des Krieges brachte 1945 die Auflösung für alle Schützenvereine.
Das konnte aber nicht verhindern, dass sich sofort Kameraden fanden, die die alte Tradition im Stillen pflegten. Wieder war es wie im Anfang: ein kleiner Gesellschaftsklub mit dem Namen "Hemd hoch". Es sei mir erspart, hier auf den Ursprung des Namens einzugehen! Bald aber wurde der "Eißendorfer Heimatverein" gegründet, dem alle alten Mitglieder angehörten, bis die hemmenden Schranken fielen und der Schützenverein wieder ins Leben trat. Den Vorsitz führte in dieser Zeit des Übergangs Heinrich Albers.
Der erste Vogel nach dem Kriege wurde mit Vollgummibällen zerworfen. Unser "Ball"-König wurde Karl Lengning 1949/1950.
Es folgte das Luftgewehr als Vogelgewehr und als Sportwaffe. Neun Stände für Kleinkaliber wurden 1953 gebaut und so die Voraussetzung für das Schießen des Vereins wieder geschaffen. Die festlichen Tage des Vogelschießens bekamen neuen Glanz und unser 75jähriges Jubiläum konnte im Herbst desselben Jahres durchgeführt werden.
Die nächsten 25 Jahre bis zum 100jährigen Jubiläum waren Jahre des Friedens und des Aufbaus. Anfang der 60er Jahre erhielt unser KK-Stand vier Laufscheiben. Im Jahre 1968 baute H.H. Jürgens vier vollautomatische Scheibenzuganlagen neu ein und stellte die vier vorhandenen auf Vollautomatik um. Durch die Laufscheiben stieg die Beteiligung, und aus der größeren Breitenarbeit heraus wuchs auch die Leistung. Die Jungschützengruppe wurde ebenfalls aktiver und erfolgreicher. 1958 meldete Hugo Müller die erste Damenmannschaft zu LG-Rundenwettkämpfen und rief damit die Damengruppe des Eißendorfer Schützenvereins ins Leben. Auf ganz breiter Basis nahm das Schießen einen enormen Aufschwung.
Der erste Kreismeistertitel wurde 1956 im KK100 m erworben. Den ersten Verbandsmeistertitel holten unsere Damen 1960. Schützen und Damen qualifizierten sich für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Lothar Kley wurde 1969 Deutscher Vizemeister in der KK-Liegend-Disziplin.
Mit dem Verkauf der "Eichenhöhe" durch Helma Bahr an die damals von 11 Schützenbrüdern gegründete "KG Eichenhöhe Gaststättenbetriebs - GmbH & Co" im Jahre 1965 war die "Heimat" auf der "Eichenhöhe" für den Verein erst einmal gesichert. Jochen Wolkenhaar übernahm die Bewirtung und wir feierten wundervolle Feste mit ihm und seiner Hannelore in den 10 Jahren seiner Pachtzeit. Nach erfolgter Renovierung wurden Anton und Alma Rutterschmidt unser neues Vereinswirtsehepaar ab 1. September 1975.
Um eine bessere wirtschaftliche Nutzung zu erreichen, entschieden sich die verbliebenen 4 Gesellschafter, Paul Conrad, Paul-Heino Conrad, Robert Können und Max Köhler, sie hatten die Anteile der ausgeschiedenen 7 Gesellschafter erworben, für den Bau des "Kegelzentrums Eichenhöhe". Der Bau dieser Kegelbahnen hatte jedoch zur Folge, dass unser Festplatz an Attraktivität verlor, da der "Rundlauf' über die Treppe nicht mehr vorhanden war.
Ferner verloren wir durch die Modernisierung und Renovierung der "Eichenhöhe" unseren Luftgewehrstand im "Kleinen Saal". Nach einer Übergangslösung auf einem Dachboden in der Femerlingstraße, wurde die Scheune von der KG Eichenhöhe gemietet und in Eigenhilfe zum Jugendheim mit 10 Luftgewehrständen ausgebaut und 1976 bezogen. Nachdem dieses geschafft war, ging man an die "Modernisierung des alten KK-Schießstandes und Errichtung eines neuen Aufenthaltsraumes". Alfred Hirtler führte als Architekt das Kommando und die "Freiwillige Feuerwehr Eißendorf" brach am 22. Januar 1977 den alten Aufenthaltsraum ab. Nach einer Pause durch das Vogelschießen konnte die Fachwerkkonstruktion am 10.Dezember 1977 gerichtet werden. Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum wurden die Arbeiten abgeschlossen und H.H. Jürgens konnte die von ihm überholten Scheibenzuganlagen wieder einbauen und der Schießstand war wieder gebrauchsfertig.
Der 100. Geburtstag wurde dann mit großen Festprogramm am 22.04.1978 mit einem "bunten Abend" begonnen, am 23. April 1978 mit einem Sternmarsch mit ca. 1200 Teilnehmern und anschließender Fahnenweihe fortgesetzt und schließlich mit einem Galaabend in der Eichenhöhe am 29. April beendet.
Mit dem neuen Luftgewehrstand und dem modernisierten KK-Stand waren wir gut gerüstet und konnten schießsportlich auf Landesverbandsebene eine recht gute Position einnehmen. Die guten Trainingsmöglichkeiten und das Jugendheim boten unserem Nachwuchs optimale Bedingungen, mit dem Ergebnis, dass zeitweilig über 80 Jugendliche von Kurt und Ursel Becker betreut wurden. Die Damengruppe hatte 1974 eine eigene Verwaltung mit eigenem Vorstand bekommen und unter der Leitung von Mathilde Jürgens entwickelte sie sich prächtig.
Mit der Privilegierten Schützengesellschaft 1491 Pappenheim wurde im Jahre 1973 die Patenschaft besiegelt. Gegenseitige Besuche zur Kirchweih und zum Vogelschießen haben die Kameradschaft unter den Mitgliedern beider Vereine gefördert und viele persönliche Freundschaften entstehen lassen.
Auf dem schießsportlichen Gebiet sowie auf dem gesellschaftlichen Gebiet lief alles hervorragend und man konnte, wie wir damals meinten, beruhigt in die Zukunft blicken.
Im Jahre 1985 einigten sich die Eigentümer der "KG Eichenhöhe" mit Alma und Anton Rutterschmidt für weitere 5 Jahre als Pächter.
In diesen 5 Jahren begann der schleichende Verfall der "Eichenhöhe". Notwendige Instandhaltungen wurden seitens der "KG Eichenhöhe" nicht mehr durchgeführt. Alles deutete auf eine andere Nutzung des Geländes der "Eichenhöhe" hin. Die ersten Gerüchte über Verkaufsabsichten machten die Runde.
Der Schützenverein beauftragte damals Alfred Hirtler sich schon mal nach einer möglichen Bleibe für uns um zusehen. Aber die Angelegenheit wurde ohne Eile betrieben, hatten wir doch einen Vertrag und waren demzufolge sicher, wie wir meinten, bis zum Jahre 2000.
Als Günter Großmann im Januar 1989 seinen Vorsitz an Roland Schneider abgab, zogen die ersten dunklen Wolken auf.
Die "KG Eichenhöhe" lud uns zu einem Gespräch und teilte Roland Schneider und Peter Wiechers im Beisein eines Kaufinteressenten mit, dass man plane die "Eichenhöhe" zu verkaufen. Eine andere Bebauung war aber nur möglich, wenn wir das Jugendheim mit Luftgewehrstand aufgeben würden und man schlug uns vor, den Luftgewehrstand in den KK-Stand zu integrieren.
Als wir uns mit dieser Lösung nicht anfreunden konnten, präsentierte uns die "KG Eichenhöhe" in einem zweiten Gespräch prompt die Kündigung.
Nun wurde es wirklich ernst.
Mit Hilfe eines Anwaltes gelang es uns eine Einigung mit den Eigentümern der "Eichenhöhe" zu erzielen, mit dem Ergebnis, dass wir den Luftgewehr- und den KK Stand bis zum 31. August 1992 räumen und dafür eine Abfindung von DM 160.000,- erhalten. Die Zahlung sollte "Zug um Zug" erfolgen. Ein besseres Ergebnis war leider nicht zu erzielen, da unser Vertrag "bis zum Jahre 2000", da älter als 30 Jahre, eine Kündigung innerhalb der gesetzlichen Frist zuließ.
So, nun hatten wir den Salat.
Die Suche nach einer neuen Bleibe wurde intensiviert. Aber wohin? Grundstücke in entsprechender Größe in Eißendorf waren nicht vorhanden oder für den Schießstandbau nicht genehmigungsfähig. Dazu kam, dass mit unserem erstrittenen Kapital auch wenig bewegt werden konnte.
Da unser damaliger Bezirksamtsleiter Michael Ulrich Hilfe signalisiert hatte, führte unser Weg zu ihm.
Eine beispiellose Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden begann und führte dazu, dass anlässlich des Vogelschießens 1991 beim Festessen Michael Ulrich unter jubelndem Beifall verkünden konnte, dass ein Grundstück für uns gefunden sei.
Im Januar 1992 übernahm Peter Wiechers den Vorsitz von Roland Schneider.
Hansjürgen Schulz, der als Architekt seine Zusage für die Planung gegeben hatte, wurde beim Wort genommen. Das "Abenteuer Schießstandbau" begann.
Mehrere Entwürfe wurden angefertigt und oftmals wieder geändert, da sie aufgrund unseres geringen Kapitals nicht finanzierbar waren. Erst unsere Entscheidung den Bau in Gasbeton auszuführen und somit unseren Anteil an Eigenhilfe erheblich zu steigern ermöglichte uns die Planung abzuschließen und die Bewilligung von Zuschüssen und Darlehen beim Hamburger Sportbund zu beantragen.
Dieser Antrag wurde vom Sportbund abgelehnt, da man die in Ansatz gebrachten 15.000 Stunden Eigenleistung nicht anerkennen wollte. Erst als sich der damalige Schatzmeister des Sportbundes "Kalle" Schult einschaltete wurde unser Antrag genehmigt.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde einstimmig beschlossen, jeden Schützenbruder mit einer Umlage bis zu DM 1000,- zur Kasse zu bitten.
Das Grundstück wurde uns von der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Sportrahmenförderung überlassen. Der Bauantrag wurde gestellt und genehmigt. Einige Verzögerungen traten auf, da mittlerweile die Umweltbehörde für die Genehmigungen von Schießsportanlagen zuständig geworden war. So mussten wir nach der Rodung des Wildwuchses auf dem Baugelände und der Zerstreuung der Bedenken einzelner Anlieger eine kurze Pause einlegen.
Während dieser Zeit rückte der Zeitpunkt der Räumung der Eichenhöhe immer näher. Anton und Alma Rutterschmidt hatten die "Eichenhöhe" verlassen und ein "Übergangswirt" war eingezogen.
Das Grundstück war über einen Umweg von Andreas Viebrock erworben worden, der uns das Bleiben bis zum Abriss zusagte und das Verbleiben unseres Gedenksteines unter den Eichen auf der "Eichenhöhe" gestattete.
Wir übergaben also am 31. August 1992 unsere Räumlichkeiten an die "KG Eichenhöhe" und zogen am nächsten Tag wieder ein, aber für wie lange?
Mit 200 Mitgliedern für einen Übergangszeitraum irgendwo unterzukommen gestaltete sich als schwierig. Die Zusage eines Harburger Vereins wurde kurzfristig wieder zurückgezogen.
Aber Eißendorf grenzt ja auch an Niedersachsen und unsere Freunde, wie es auf dem Erinnerungsteller zur Einweihung steht, in Vahrendorf, stellten uns sofort ihren Schießstand mit allen Räumlichkeiten an einem Tag in der Woche zur Verfügung. Dafür hier nochmals ein herzliches Dankeschön.
So trafen sich Schützen, Damen und Jugendliche mittwochs in Vahrendorf zum Schießen. Für alle ungewohnt, da man sich bisher an verschiedenen Tagen in der Woche traf, aber es klappte hervorragend. Alles "Gruppendenken" wurde zurückgestellt und das Zusammengehörigkeitsgefühl neu geweckt. Es wurde eine wunderbare Zeit in Vahrendorf.
So feierten wir unser letztes Vogelschießen 1993 in der Baustelle "Eichenhöhe". Als Festplatz wurde uns das Gelände Lübbersweg vorläufig von der Stadt überlassen. Nach Planierung, Befestigung der Auffahrt und Herstellung eines Stromanschlusses, wurde er durch uns erstmals 1994 genutzt. Die für die Herrichtung erforderlichen Mittel von ca. DM 30.000,-, strapazierten die durch das Bauvorhaben Schießsportanlage arg gebeutelte Kasse sehr. Aber auch das haben wir geschafft.
Die Versammlungen wurden bei Schützenbruder Hermann Martens in der "Majestätischen Aussicht" abgehalten.
Nun zurück zum Bauvorhaben.
Das hügelige Gelände am Strucksbarg bereitete uns doch mehr Kopfschmerzen als erwartet. Der abzufahrende Sandberg wurde immer größer. So mussten die 125 m lange Zufahrt befestigt und ca. 4.000 cbm Boden abgefahren werden.
Dies gelang uns nur durch die Unterstützung von August Ernst, dem wir hierfür und für vieles andere mehr, herzlich danken. Zwei Container wurden aufgestellt. Fundamentgräben wurden ausgehoben und nach Schüttung der Sohle wurde am 2. Juli 1994 der Grundstein gelegt. Eine rege Bautätigkeit begann. Kurt Narten übernahm die Organisation und Materialbeschaffung und unsere "Fachleute" Gerd Moje, Kalli Kröger, Gerd Greulich und Co. begannen ihre Wochenenden und manchen Urlaubstag auf der Baustelle zu verbringen.
Das Gebäude wuchs und "Manze" Römer servierte das von Edda Moje gekochte Essen, das, wie auch die Getränke während der Bauzeit, ausnahmslos gespendet wurden.
So konnte am 17. September 1995, nach 19.200 Stunden Eigenleistung, unser neues Zuhause eingeweiht werden.
Allen, die hierbei mitgewirkt haben und deren Namen auf der Rückseite der wunderschönen Bildscheibe festgehalten wurden, gebührt unser Dank.
Unsere Schießsportanlage verfügt über 7 KK-Stände, davon 1 Elektronische Scheibe und 10 Luftgewehrstände.
Die Notwendigkeit für den Verein und für die Mitglieder eine Bleibe zu schaffen, vor allen Dingen dem Nachwuchs die Zukunft zu sichern, hat enorme Kräfte freigesetzt und dem "Abenteuer Schießstandbau" zum Erfolg verholfen.
Nun ist der Alltag wieder eingekehrt. Die Freude am Schießsport und die Kameradschaft, das Miteinander aller Vereinsteile im neuen Schützenhaus mögen uns auf Dauer erhalten bleiben - zum Wohle des Vereins und des Deutschen Schützenwesens.
Inzwischen haben wir unser 10-jähriges Standjubiläum hinter uns gebracht und beim Schlussschießen 2005 entsprechend gefeiert. Das 20-jährige Jubiläum im Jahr 2015 wurde ebenfalls in einem würdigen Rahmen gefeiert.
Für das leibliche Wohl sorgten freiwillige Helfer aus dem Verein, die unsere ehemalige Wirtin Edda Moje, gewissenhaft auf diese Aufgabe vorbereitet hat.
Zwischenzeitlich wurde auch das brachliegende Schulgelände oberhalb unseres Schützenheims erschlossen und die Schule “Alte Forst” großzügig erweitert. Eine neue Kita wurde eingerichtet und die Zufahrt zu diesen Bereichen erfolgt nun über die alte Zuwegung zu unserem Schützenheim. Die Zufahrt wurde gepflastert und neu beleuchtet und wir haben ein Wegerecht erhalten. Leider hat sich dadurch die Parksituation spürbar verschlechtert, aber in Abstimmung mit unseren Nachbarn lösen wir gemeinsam die Probleme.
Im den letzten Tagen 2015 und der ersten Januar Woche 2016 haben wir mit viel Arbeit die gesamte Beleuchtung des Schützenheims auf LED umgerüstet und den Aufenthaltsraum sowie den LG-Stand renoviert. Vielen Dank allen fleißigen Helfern für ihre Unterstützung.
Die nächste Herausforderung steht jetzt vor der Tür, wir wollen den Luftgewehrstand erweitern und modernisieren. Die Planungen sind inzwischen fast abgeschlossen, die Gelder und Zuschüsse größtenteils genehmigt und im Frühjahr 2017 werden wir den nächsten Schritt tun. Das Grundstück haben wir in 2016 mit viel Eigenleistung und Enthusiasmus vorbereitet.
Inzwischen ist der Anbau am LG-Stand abgeschlossen. Wir haben jetzt einen separaten Raum für die Instrumente des Spielmannszuges, eine Waffenkammer die den aktuellen Sicherheitsvorschriften entspricht und Platz für bis zu 6 weitere LG-Stände. Vier dieser LG-Stände sind zurzeit mit Meyton Lichtpunktanlagen ausgestattet, so dass auch schon die Jüngsten mit dem Schießsporttraining beginnen können. Die 10 bereits existierenden LG-Stände wurden vollständig auf elektronische Scheiben von Meyton umgerüstet.
Der Aufenthaltsraum wurde renoviert und eine komplett neue Tresenanlage mit modernster Schank- und Kühltechnik eingebaut. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde dann auch der Bartresen und die Beleuchtung für diesen Bereich komplett erneuert.